Als Ende des 19. Jahrhunderts die ersten „Sommerfrischler“ aus den Städten ans Meer kamen wohnten sie in Fischerkaten. Geschäftstüchtige Einheimische räumten Ihre gute Stube für die Feriengäste und es war das einfache Leben an der frischen Luft, was die Besucher begeisterte. Vom Baden im Meer war damals noch keine Rede, es ging allein um die gute Luft, denn die war in den Städten durch die zunehmende Industrialisierung verseucht. Später wurde es schick, an die See zu fahren und auch ein mutiges Bad im wilden Ozean zu nehmen. Wer auf sich hielt und es sich leisten konnte, kaufte eine Villa an der Ostsee – möglichst mit Meerblick. Und weil es hier um das Vergnügen und nicht um den Alltag ging, wurde gebaut, was kurios und lustig und lebenfroh war.
Eine Mixtur unterschiedlicher Stile ist die Bäderarchitektur. Was die Bädervillen miteinander verbindet war und ist noch heute der strahlend weiße Anstrich. Ansonsten ging es vor allem darum, sich von der Villa des Nachbarn abzusetzen. Weil das Ostseebad Sellin früh erkannt hat, dass die Bäderarchitektur – neben der Landschaft - einer der großen Schätze der Insel Rügen ist, hat die Gemeinde gleich nach der Wende viele Bauten unter Denkmalschutz gestellt. Darum begeistert heute die Wilhelmstraße aber auch zahlreiche Häuser in anderen Straßen des beschaulichen Seebades mit der geschlossenen Erscheinung im Stil der Bäderarchitektur. Die meisten von Ihnen liegen etwas erhöht zur Straße und zeigen stolz ihre Erker, Balkone und Veranden. Verspielte Ornamente und kleine Türme sind das Markenzeichen. Waren die typischen Vorbauten einst tatsächlich aus Holz und nur für den Sommer gemacht – sind sie heute soliden Konstruktionen gewichen, ebenso wie das Innere dem Gast jeden Komfort bietet, den die modernen Zeiten erfordern. Der Charme der Vergangenheit wird besonders in Sellin ergänzt durch den Hochuferwald der Granitz, der sich perfekt für Ausflüge zu Fuß eignet. Aber auch das Selliner Hügelland und die nahe Halbinsel Mönchgut sind attraktive Ausflugsziele. Das stärkste Symbol der Bäderarchitektur Im Ostseebad selber ist die Seebrücke. Sie wurde nach einer Originalskizze von 1907 wieder errichtet und 1997 feierlich eröffnet. Mit klassischer Musik der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, einer Tauchgondel und ansprechender Restauration im Ambiente des Jugendstils ist sie eine wichtige Konstante im Ferienleben eines jeden Gastes.
Im Ostseebad Sellin befinden sich mehrere Supermärkte, Restaurants und Bäcker.
Seefahrerhaus - Museum in Sellin
Strandkörbe in Sellin
Bäderarchitekur Sellin auf Rügen
Freuen Sie sich auf ein paar unvergessliche Tage im Ostseebad Sellin auf Deutschlands größter Insel!